Eine Strat war also nicht das was ich wollte, das wußte ich
schon mal. Erst knapp 30 Jahre später würde meine Liebe zu diesen Instrumenten
erblühen. Wenn ich ehrlich bin, kannte ich damals auch gar nicht so genau den Unterschied
zwischen den einzelnen Gitarren. Ich hatte ja inzwischen genug Nachmittage in
Musikhaus Bössmann und Rohlfing in Osnabrück verbracht. Ich wusste genau was
ich wollte, sie war schwer, klang leicht und sah klasse aus. Es war eine Les
Paul Kopie von der Firma Fairmont, die es mir angetan hatte, sie kostete mich
damals 280DM incl. Eines Formkoffers. Kurz danach las ich eine Kleinanzeige in
unserer Zeitung:
Gitarrenamp zu verkaufen Sound City 120 120W mit Selbstbaubox
VHB800DM
Was soll ich sagen, hingefahren, angespielt und begeistert.
Mein Vater war mit und steuerte die fehlenden 80DM bei. Das Teil war ein Monster,
und ich wusste gar nicht was ich da hatte. Es war ein Vollröhren Stack mit
120W, und einer 1x12“ Box. Eigentlich war die Box viel zu klein für das Ding,
aber da ich den Lautstärkeregler das Amps in der ganzen Zeit in der ich Ihn
hatte nie über 5 drehen konnte, weil ich damit Häuser zum Einsturz gebracht
hätte, war das irrelevant. Der Cleansound war fantastisch, nur war er eben ums
verrecken nicht ans verzerren zu bekommen. Bei den Bandproben war ich jetzt der
King, und unser zweiter Gitarrist war ziemlich unter Druck. Wir spielten nun
die Orgel und die beiden Gitarren über meinen Amp, und sogar ein Mikro konnten
wir noch anschließen, denn der Amp hatte sage und schreibe vier Kanäle. Doch es
zeigte sich bald das auch diese Lösung nur behelf war, und außerdem richtiger Rocksound
war das immer noch nicht. Kurz darauf, kam unser zweiter Gitarrist, mit einer
Strat Kopie von Oakland an und das brachte uns schon ein Stück weiter. Auch
hatte ich mir bei Conrad Elektronik einen einfachen Verzerrer bestellt, und so
konnte ich schon richtig losrocken. Wir hatten aber noch ein Problem, der Sound
City klang zwar super wenn man ein Instrument darüber spielte, aber wenn man
alle vier Kanäle gleichzeitig nutzte ergab sich mehr so ein Brei, und außerdem
konnte man nur zwei der vier Kanäle Regeln, was zusätzliche Probleme in der
Abstimmung machte. Aber immerhin, ein Anfang war gemacht.
Noch einige Fakten zur Fairmont:
Body vermutlich ein Hartholz, aber kein Mahagoni, eventuell
Linde; Decke Ahorn, geschraubter Hals, offene Kluson Tuner, TOM Bridge und Stoptail, Plastiksattel, und die
beiden Humbucker waren eigentlich Singlecoils, das merkte ich aber erst viel
später.
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